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Leseprobe Splitterseele

Hier findest du eine Leseprobe zu »Splitterseele« als Text sowie als PDF-Download.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Lesen.

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Kapitel 1 

Ich habe Angst davor, einen Haufen Scherben mit mir in das Flugzeug zu nehmen und damit jeden, der mir begegnet, zu schneiden. Ihn verbluten zu lassen.

Selbst die Menschen, die unscheinbar wirken, werden bei genauerer Betrachtung gar nicht so farblos erscheinen wie gedacht. Sie werden einen tief berühren. Jeder, der ihnen nahekommt, wird am Ende verändert sein. Ob diese Veränderung positiv oder negativ ist, weiß zuvor niemand.

Ich bin einer dieser Menschen und tendiere zu Letzterem. Obwohl ich mich vor ihnen, vor anderen Menschen, fürchte – vor ihren Berührungen, ihren Worten, ihren Blicken, allem - habe ich das Angebot einer Hilfsorganisation angenommen. In wenigen Minuten werde ich den Check-in dieses viel zu lauten Flughafens betreten und weit wegfliegen. Mit neuem Namen, neuer Identität, einer Sperrung aller Artikel, die man im Internet über mich findet. Endlich werde ich frei sein - wie ein Vogel.

Würde mich mein Psychotherapeut Domenik nun fragen, was ich fühle, würde ich wahrscheinlich mit ›Angst‹ antworten. Allerdings ist lediglich meine Betreuerin Anna bei mir, worüber ich froh bin. Schließlich bin ich siebzehn und brauche niemanden mehr, der meine Hand hält, wenn ich mich fürchte. So rede ich es mir zumindest ein, damit das Bevorstehende erträglicher wird. Denn wie soll ich in einer fremden Familie, an einem fremden Ort überleben, wenn ich eigentlich einen Aufpasser benötige?

Domenik meint, ich solle das aus einer differenzierten Sicht betrachten, doch Empathie ist nicht meine Stärke und so fällt es mir nicht leicht, mich in eine andere Perspektive zu versetzen.

»Bist du dir wirklich sicher, dass du das durchziehen willst? Du kannst dich jederzeit dagegen entscheiden«, wendet Anna ein, während sie durch ihre braunen Haare streicht, die die ›Love‹ Aufschrift ihres weißen T-Shirts bedecken. Sie erhält nur ein Nicken von mir.

Was soll ich sonst tun, wenn nicht wegfliegen? Solch eine Chance auf ein ganz neues Leben erhalte ich nicht erneut und ein winziger Teil in mir hofft darauf, dass es wirklich ein neues Leben sein wird. Andernfalls würde ich jeden verletzen, der etwas mit mir zu tun haben wird. Und damit würde ich die Familie Scale ein für alle Mal davon abhalten, fremde psychisch kranke Menschen aufzunehmen und ihnen eine Heimat zu geben.

»Ich will neu anfangen, Anna. Das weißt du.« Nicht zum ersten Mal frage ich mich, wieso ihr der Abschied so schwerfällt. Während sie für mich die erste Kontaktperson seit Jahren war, die mir Aufmerksamkeit geschenkt hat, bin ich für sie doch lediglich ein Mädchen von vielen, das ihre Eltern verloren hat. Wobei das nicht einmal mein Hauptproblem ist.

»In deinem neuen Leben werde ich keinen Platz mehr haben, nicht wahr, Lena?«

Vielleicht ist es ja meine Krankheit, die es ihr so schwermacht, mich gehenzulassen. Wenn ich sie danach fragen würde, würde sie es bestimmt abstreiten. Wer gibt schon zu, dass er jemanden nur einer Krankheit wegen ins Herz geschlossen hat?

»Ich heiße jetzt Kanela«, korrigiere ich sie mit entschlossener Stimme, wahrscheinlich etwas zu harsch, denn sie schließt kurz die Augen und atmet tief durch. »Und nein, vorerst nicht. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben, Anna, und eines Tages werde ich dich anrufen. Wenn ich bereit bin. Wenn ich lebe. Mit jeder Faser meines Körpers lebe.«

Sie nickt und greift nach meiner Hand, streicht über meine Schulter. Widerwillig lasse ich ihre Berührungen zu, da ich weiß, dass sie das braucht, obwohl ich es nicht verstehe. Ihre glänzenden Augen verraten sie. Warum sie den Tränen nahe ist, verstehe ich ebenfalls nicht.

»Versprochen?«, fragt sie nach und sucht meinen Blick, wohingegen ich versuche, dem ihren auszuweichen. Jetzt ihrem traurigen Blick zu begegnen, würde mich letztendlich doch noch zu Boden zwängen und mich ausknocken. Einmal will ich etwas durchziehen, ohne einen Rückzieher zu machen.

»Versprochen«, erwidere ich ehrlich. Ich werde mich melden, wenn ich alles im Griff habe. Nicht früher, nicht später. Dann, wenn ich dazu bereit bin. Ob das jemals passiert? Das weiß ich nicht. Und sie weiß es auch nicht.

 

Meine Aufregung steigt mit jedem Schritt. Anna ist längst nicht mehr bei mir und je näher ich meinem Platz im Flugzeug komme, desto bewusster wird mir, dass es tatsächlich wahr ist. Dass ich wirklich allein -  mutterseelenallein -  in ein fremdes Land fliegen werde. Mit einer neuen Identität. Einer neuen Version von mir.

Mir fällt auf, dass ich einen Fensterplatz habe, als ich die Nummer des Sitzes überprüfe und mich an den Beinen meines Sitznachbars und der vorderen Stuhlreihe hindurchquetsche. Unbeholfen setze ich mich und schnalle mich an, ratlos, was nun folgt. Ich hätte recherchieren sollen, wie ein Flug abläuft.

»Ich bin Anton«, ertönt eine Stimme neben mir und ich zucke erschrocken zusammen. Wortlos mustere ich den Herren, der bereits älter sein muss, und antworte nicht. Was denn auch?

»Fliegst du zum ersten Mal?«

Ein Nicken meinerseits. Über sein Gesicht huscht ein scheues Lächeln und unwillkürlich frage ich mich, wieso.

»Es wird dir unheimlichen Spaß machen. Erst recht am Fenster, ich bin ja ganz neidisch.«

Kurz sehe ich hinaus, erblicke den Asphalt, auf dem die Flugzeuge stehen und auf ihre Passagiere warten, und den Grünstreifen daneben. Irgendwo in dem großen gläsernen Gebäude hinter uns ist Anna, ein winziger Punkt in einer Masse von Menschen, die ihre Freiheit in der Struktur des Lebens verloren haben. Während ich hier neben einem alten Mann sitze und gleich abheben, weg sein, nicht wiederkommen werde. Ich wende meinen Blick ab, richte ihn auf braune Augen, Altersflecken und Falten.

»Sie können sich auch gerne auf meinen Platz setzen«, biete ich ihm an, doch er lehnt mit einem Kopfschütteln ab. Also bleibe ich stumm und sage nichts mehr. Er hingegen hört nicht auf, zu reden.

»Mein Sohn wohnt in Kalifornien und wird in drei Tagen seine Verlobte heiraten. Ich wünschte, Marianne wäre noch hier und könnte dabei zusehen, doch sie ist unglücklicherweise vor sieben Jahren gestorben. Was machst du in …« Er wird von der Durchsage unterbrochen, die alle auffordert, sich anzuschnallen. Gleich wird die Maschine starten.

Drei Minuten. Das sagt zumindest die Stimme, die aus den Lautsprechern dröhnt und in meinen Ohren schallt. In drei Minuten werde ich Deutschland verlassen und eine seltsame Ruhe breitet sich in mir aus. Die Vorfreude steigt und begräbt die Furcht unter sich.

»Was machst du in Kalifornien?«, fragt Anton dann doch noch und ich blicke ihn mit meiner neugewonnenen Euphorie an. Ich kann ihm nicht einmal böse sein, obwohl ich durch ihn die Sicherheitsanweisungen nicht mitbekomme.

»Ich werde leben.«

Ein Lächeln auf meinem Gesicht, eins auf seinem - und wir heben ab. Fliegen. Ich sehe aus dem Fenster und lache. Anton blickt mich so vielsagend an, als wüsste er genau, was ich gerade empfinde.

»Leben«, murmelt er leise, doch ich verstehe ihn klar und deutlich. »Leben ist wie die See, mal stürmisch und unaufhaltsam, mal ruhig und schleppend, gleichzeitig jedoch wieder aufregend und unberechenbar.«

Seine Worte schweben zwischen uns und bringen uns zum Schweigen. Wir sprechen nicht mehr, verharren in diesem Gedanken. Ist das Leben wirklich wie die See?

Vielleicht sollten wir das Leben viel häufiger als Verb statt als Nomen verstehen. Denn um ein Leben zu führen, muss man ihm in seiner reinsten Form begegnen. Man muss es leben.

 

Ich runzle meine Stirn und betrachte die Wolken unter uns, betrachte Anton, der schläft und vielleicht doch nicht mehr an seine Worte denkt, die mich so sehr beschäftigen. Er scheint seine Antwort bereits gefunden zu haben: Das Leben ist für ihn wie das Meer - jedoch kann ich das nicht glauben. Wie soll etwas so Beständiges mit mit etwas vergleichbar sein, das mit dem Tod endet? Das Meer wird es immer geben, doch das Leben eines Menschen ist niemals beständig. Wie kommt er also auf die Idee, diese beiden Dinge gleichzusetzen? Ich verstehe Anton nicht, gerade er muss doch sehen, dass alles endet, da Marianne gestorben und nicht mehr bei ihm ist.

Meine Hände haben ihn schneller wachgerüttelt, als ich denken kann. Träge öffnet er seine faltigen Augen und blickt mich an.

»Sind wir schon da?«, fragt er grummelnd und schmatzt leise, irgendwie wohlig, obwohl es doch eklig ist. Eigentlich.

»Nein, bald. Ich wollte Sie fragen, warum Sie das Leben mit der See vergleichen.«

Er reibt sich über die Augen, sieht auf seine altmodisch aussehende Uhr am Handgelenk und dann verwirrt zu mir.

»Hast du denn gar nicht geschlafen? Wir fliegen schon seit elf Stunden.«

Verständnislos sehe ich ihn an. Wie kann er denken, dass ich schlafe, nachdem er so etwas Wichtiges gesagt hat?

»Sie haben das Leben mit dem Meer verglichen und ich finde, dass Sie Unrecht haben«, sage ich dann etwas lauter. Menschen drehen sich zu uns herum und funkeln mich wütend an. Eingeschüchtert sinke ich in den Sitz, sehe zu Anton, dann wieder durch das Fenster. Er bleibt still.

»Tut mir leid, ich wollte Sie nicht beim Schlafen stören. Ich finde nur, dass Sie mit ihrer Annahme falschliegen. Dennoch hätte ich Sie nicht wecken dürfen.«

Anton legt eine seiner runzligen Hände auf meine. Die Wärme lässt mich zusammenzucken und ein Stück von ihm wegrücken. Als hätte er sich verbrannt, zieht er sich wieder zurück und betrachtet mich schweigend, interessiert, eingehend. Als wäre ich ein Gemälde, eine Skulptur in einer Kunstausstellung und verkörpere alle Dämonen, die es auf der Erde gibt.

Wir reden nicht mehr miteinander. Ich glaube, dass ich ihn verstört habe. Irgendwann, nach all den Überlegungen, was das Leben ist, schlafe ich ein, ohne eine Lösung gefunden zu haben. Ich werde erst wieder wach, als eine Stewardess an meinem Arm rüttelt. Ihre Berührung hinterlässt dasselbe Brennen wie Antons Hand zuvor.

Seltsamerweise scheine ich so fest geschlafen zu haben, dass ich die Landung verpasst habe, da ich - bis auf die Stewardess - niemanden mehr sehe und auch von meinem Sitznachbarn jede Spur fehlt. Enttäuscht greife ich nach meinem Rucksack, in den Anna Proviant gepackt hat, den ich nicht einmal angerührt habe, und stehe auf, verlasse das Flugzeug ohne ein Wort an die Frau. Keinen Dank dafür, dass sie mich geweckt hat.

Ich hätte Anton gern viel Spaß mit seinem Sohn gewünscht, doch er ist gegangen, hat sich davongeschlichen, ohne mich zu wecken und sich zu verabschieden. Ich werde ihn nie wiedersehen.

Der Flughafen ist so groß und verwirrend, dass ich einige Zeit brauche, bis ich das Gepäckband mit meinem Koffer gefunden habe, obwohl die Schilder mir eigentlich eindeutig zeigen, wohin ich muss. Dadurch, dass ich ohnehin nicht viel Kleidung besitze, hat mir die Gewichtsbegrenzung keine Probleme bereitet und so stehe ich nun hier, mit einem Koffer und einem Rucksack in einem fremden Land, ohne Plan, was auf mich zukommen wird.

Dass ich vorher zumindest nachgesehen habe, wo ich mich mit meiner Gastfamilie treffe, erleichtert mir die Suche nach der passenden Rolltreppe.

Erst als ich unten ankomme, entdecke ich das Ehepaar, das ein Schild mit der Aufschrift ›Kanela Hardin‹ in die Höhe hält. Selbst wenn der Name immer noch ungewohnt ist, ziehen mich die Buchstaben magisch an. Wie von selbst tragen mich meine Füße zu meiner neuen Familie.

Neue Familie. Die Bezeichnung hinterlässt einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge, fühlt sich falsch an.

»Bist du Kanela?«, fragt die Frau, die weiterhin das Plakat festhält und nun noch freundlicher lächelt als zuvor.

Sie haben zwar Fotos von mir zugesendet bekommen, allerdings hatte ich auf diesen noch braune, kurze Haare. Nun reichen sie mir wieder über die Brüste und sind hellblond, fast weiß. Ich weiß immer noch nicht, was ich mehr mag.

»Ja, ich bin Kanela. Es freut mich, euch kennenzulernen«, begrüße ich sie freundlich und reiche ihnen meine Hand, genauso, wie ich es gelernt habe.

»Herzlich willkommen. Es freut mich, dass du da bist. Ich bin Grace«, stellt sich die Frau vor und zeigt auf ihren Mann, der mit gerunzelter Stirn auf seine Uhr schaut, »und das ist Clint. Unser Sohn, Aaron, hatte leider noch etwas vor, weshalb er nicht mitkommen konnte. Du wirst ihn aber heute noch kennenlernen.«

Ich nicke und versuche mich an einem zaghaften Lächeln. Mir gefallen Grace‘ dunkelbraune, kurze Haare, die mich an meine eigenen vor einem Jahr erinnern. Sie passen zu ihren grünen Augen, in denen Freundlichkeit schimmert. Allerdings sage ich ihr das nicht, denn Komplimente aus meinem Mund klingen immer verkehrt.

»Schön, dass du da bist. Darf ich deinen Koffer nehmen?«, fragt Clint und ich nicke nur, zu verunsichert von seiner herrischen Stimme, die mir eine Gänsehaut bereitet.

Ohne Umschweife greift er nach meinem Gepäck, bedenkt mich mit einem kurzen Blick, bevor er sich umdreht und losläuft.

Durch seine Hektik verwirrt, runzle ich die Stirn und bleibe unschlüssig stehen. Als Grace sich bei mir einhaken will, weiche ich ihr aus, sehe auf den Boden zu unseren Schuhen. Sie trägt rote Sandalen und ich nagelneue schwarze Sneaker, die Anna mir zum Abschied geschenkt hat. Betreten denke ich daran, dass ich nicht direkt auffallen wollte.

»Lass uns Clint hinterher gehen, bevor wir ihn aus den Augen verlieren«, meint Grace jedoch, ohne die Freude in ihrer Stimme zu verlieren.

Noch verwirrter als zuvor, weil es ihr egal zu sein scheint, dass ich ihre Annäherung ablehne, sehe ich wieder auf. Als ich losgehe, schließt sie sich mir an, stets mit einem Strahlen und nach vorne gewandtem Blick.

Ich frage mich, wie sie dauerhaft ein solches Lächeln auf dem Gesicht tragen kann - und ob es wirklich so echt ist, wie es scheint.

Kapitel 2 

Ich habe mir vorher viele Gedanken darüber gemacht, wie es sein wird, in Kalifornien anzukommen, und ob Los Angeles wirklich so großartig ist, wie alle sagen. Die anderen Waisenkinder haben mich damit zugetextet, wie neidisch sie auf mich wären und wie gerne auch sie bei dem Hilfsprogramm mitmachen würden. Ich habe ihnen nicht zugehört. Ihnen war nicht einmal klar, was sie sich damit wünschten. Dass dieser Wunsch damit einherging, geistig krank zu sein. Verwirrt, verrückt, gestört, psychisch labil - all das, was man nicht sein will, bis es ein Hilfsprogramm gibt, das einem die Möglichkeit gibt, an einen Ort zu fahren, an den man sonst nie hinkäme. Als würde der Verlust ihrer Eltern nicht bereits schwer genug auf ihren Schultern lasten.

Ich würde gerne mit ihnen tauschen, doch das habe ich nicht gesagt, denn dann hätten sie mich gefragt, warum ich überhaupt fliege. Sie verstehen es genauso wenig wie ich, denn ich habe selbst keine Ahnung, wieso ich nun hier stehe, vor dem Auto der Familie Scale. Wieso ich dem Mann namens Clint dabei zusehe, wie er den Koffer mit meinem gesamten Besitz in das Auto hebt.

So viel habe ich mir ausgemalt und doch war keiner meiner Träume vergleichbar mit dem Jetzt, keine Vorstellung von den Gefühlen reichte annähernd an das hier heran. Die Aufregung und Angst, die ich fühle, waren nicht vorhersehbar.

»Du kannst ruhig schon einsteigen, Liebes.« Grace weiche Stimme in Verbindung mit dem Kosewort bewegt mich dazu, mich in den Wagen zu setzen. Lieb, wer ist das schon? Ich jedenfalls nicht.

Während ich mich anschnalle, höre ich die Autotüren vorne auf- und zugehen, als meine Pflegeeltern einsteigen.

»Du darfst dich nicht wundern, falls wir mal Deutsch mit dir sprechen. Clint und ich haben vier Jahre in Deutschland gelebt, um einen Firmensitz auszubauen, und da in dieser Zeit unser Sohn Aaron geboren wurde, haben wir ihn zweisprachig erzogen«, erzählt mir Grace.

Überrascht hebe ich die Augenbrauen. Das ist eine Neuigkeit, die mich mehr als erfreut. Es wird mir den Einstieg wesentlich erleichtern. Wieso mir das niemand gesagt hat, als mir die wenigen Informationen über meine Gastfamilie übermittelt wurden, weiß ich nicht.

Grace beginnt, über ihre Arbeit zu reden und wie sie es erreicht haben, den Durchbruch mit ihrer eigenen kleinen Designerfirma zu schaffen. Allerdings bin ich viel zu müde und weil mich das Thema ohnehin nicht wirklich interessiert, driften meine Gedanken immer wieder ab. Auch wenn ich dagegen ankämpfe, kann ich die Schwere meiner Lider nicht verdrängen. Mit Grace‘ Stimme im Hintergrund, schlafe ich ein, ohne Los Angeles gesehen zu haben. Ohne beurteilen zu können, ob die Stadt ihrem Ruf gerecht wird.

 

Mein Lachen hallt durch das ganze Gebäude und erfüllt meinen Körper mit Glücksgefühlen. Meine nackten Füße patschen auf dem Boden, während ich durch das Zimmer rase und mich hinter der Couch verstecke, schnaufend und nach Atem ringend.

»Ich weiß, dass du hier bist.« Die Stimme ist fremd und doch läuft mir ein angenehmer Schauer über den Rücken. Ich bleibe still, halte den Atem an.

»Hab ich dich!« Ich quietsche lachend auf, als sich Hände um meinen Bauch legen und ich über eine Schulter geworfen werde. Mein Instinkt will mich dazu treiben, das Weite zu suchen, doch es scheint, als gäbe es ihn überhaupt nicht mehr. Da ist nur diese Berührung, die ich so sehr genieße; das raue Lachen des unbekannten Mannes. Und ich – glücklich.

 

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